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Zahnarzt Hamburg | Praxis Thomas Lewandowski
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Angstpatienten. Wenn der Zahnarztbesuch Panik auslöst

Der Zahnarztbesuch gehört für viele Menschen zu den notwendigen Übeln, die sie halbjährlich oder jährlich abhaken, ihre Lebensqualität dabei aber nicht einschränken, sondern sie im Gegenteil eher steigern. Wer regelmäßig zum Zahnarzt geht, hat auch meist weniger Probleme mit der Mundgesundheit, weil diese so schon im Entstehen behandelt werden können. Konsequenter weise sind die unter Umständen nötigen Behandlungen weniger aufwendig, kürzer und kaum schmerzhaft.

Was aber, wenn schon der Gedanke an einen Zahnarztbesuch Angst oder gar Panik auslöst? Angst- und Beklemmungsgefühle hinsichtlich des Besuchs beim Zahnarzt sind weit verbreitet und betreffen – entgegen manch unbedachter Vorurteile – alle Alter und alle Bevölkerungsschichten gleichermaßen.

Man unterscheidet dabei zwischen einer klinisch anerkannten Dentalphobie und einer etwas milderen Verlaufsform, der Zahnbehandlungsangst. Letztlich darf beides aber vom behandelnden Arzt nicht unterschätzt werden, da hinter jeder Angst ein Mensch steht, der unter den Konsequenzen derselben leidet. Viele der Betroffenen, die schon lange jede Zahnbehandlung gemieden haben nehmen aufgrund ihrer Ängste alle Einschränkungen, Schmerzen, Medikamentationen und Gesundheitsrisiken in Kauf. Und es sind nicht wenige Betroffene: So geben bei einer Umfrage 16 Mio. Deutsche an, dass sie Angst vor dem Zahnarztbesuch empfinden. In einer wissenschftlichen Stellungnahmen der Deutschen Gesellschaft für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) ist sogar die Rede davon, dass 60-80% der Allgemeinbevölkerung ein Angstgefühl beim Zahnarztbesuch empfinden. Davon sind bis zu 20% hoch ängstlich und etwa 5 % vermeiden den Zahnarztbesuch ganz und gar. Wer also die Zahnbehandlung fürchtet, ist mit seiner Angst nie allein.

Entscheiden Angstpatienten sich schließlich doch für einen Arztbesuch, finden sie heutzutage in vielen Städten Zahnärzte, die sich unter anderem auf die Behandlung von Angstpatienten spezialisiert haben. Diese sind zumeist psychologisch geschult und der Patient findet dort eine angstmindernde Praxiseinrichtung, die nicht sofort eine „Operationssaal-Atmosphäre“ verbreitet, sondern hell, modern und freundlich ist. Hier stehen im besten Fall nicht die Instrumente, dafür aber der Patient im Mittelpunkt. Außerdem werden Ärzte mit dem Behandlungsschwerpunkt Behandlungsangst ihren Patienten ganz persönliche Therapie- und Behandlungspläne vorlegen, so dass alle Fragen und alle Vorgehensweisen erklärt werden können. Auch bieten viele Ärzte dem Patienten die Möglichkeit einen standardisierten Fragebogen auszufüllen, anhand dessen der Behandelnde die Schwere und persönliche Ausprägung der Angststörung einschätzen lernen kann. Dies nutzt beiden, Patient und Arzt, denn eine gute Vorbereitung auf beiden Seiten ist der wichtigste Schritt zur vertrauensvollen Behandlung eines Angstpatienten und kann neuerliche schlechte Erfahrungen verhindern helfen.

Allerdings muss man beachten, dass Zahnärzte in der Regel mit dem Patienten zusammen nur gegen die Symptome seiner Behandlungsangst angehen können. Die Ursachen einer solchen Angst oder gar Phobie zu klären und deren Folgen endgültig zu beheben gehört vielemehr in das Behandlungsspektrum von Verhaltenspsychologen. Meist wurzeln Zahnbehandlungsphobien in unbewussten Traumata oder in erlernten Ängsten, die aus früheren negativen Erfahrungen entspringen.

Aber auch hier wird der Patient nicht allein gelassen: Der GKV-Spitzenverband erkennt die Zahnbehandlungsphobie als psychische Krankheit an, weshalb die Krankenkassen auch die Kosten für eine Verhaltenstherapie bei einem zur Kassenversorgung zugelassenen Verhaltenstherapeuten oder Vertragsarzt übernehmen. Was die Kosten für die Zahnbehandlung selbst aber anbelangt, wenden die Krankenkassen bei allen Patienten dieselbe Bemessungsgrundlage an.

Wenn ein Zahnarzt zwar ursächlich meist nichts tun kann, so kann er doch gemeinsam mit dem Patienten viele kleine Maßnahmen ergreifen, um den Arztbesuch erträglicher zu machen.

So kann der Patient beispeilsweise versuchen, den Zahnarzt mehr als vertrauensvollen Partner, der ihm helfen will anzusehen. Der erste Termin kann auch nur als reiner Gesprächstermin vereinbart werden, bei dem man Arzt, Mitarbeiter und Umgebung kennenlernt. Auch kann der Patient die Mitarbeiter der Praxis schon bei der Terminvereinbarung darauf hinweisen, dass er Angstpatient ist, damit diese den Termin möglichst in eine ruhigere Phase des Tagesablaufs legen können. Ist diese Sicherheit geschaffen, kann sich durch das Gespräch mit dem Arzt, wenn möglich oder nötig auch schon durch eine Röntgenaufnahme, ein erster, vorläufiger Befund ergeben, auf dessen Grundlage man sich über weitere Maßnahmen verständigen kann. Gerade hier sollte der Patient versuchen dem Zahnarzt auch die eigene Vorstellung von der Behandlung und den typischen Angstauslösern zu schildern. Hier kann man vielleicht auch mit dem Zahnarzt und dessen Assistenten ein Signal ausmachen, auf das hin die Behandlung bei Bedarf unterbrochen wird. Unter Umständen kann es einem Angstpatienten auch helfen, wenn automatisch immer wieder kleine Behandlungspausen eingelegt werden. Und wer sich besonders unsicher fühlt kann immer auch eine Begleitperson mitnhemen. Das und vieles mehr kann vor Beginn einer tatsächlichen Behandlung zwischen Arzt und Patient geklärt werden. Und auch hier gilt: Je mehr Details einer Zahnbehandlung abgesprochen sind, desto angstfreier kann man derselben entgegen blicken.

Der Arzt kann seinerseits eine systematische Desensibilisierung anbieten oder entspannende Atemtechniken mit dem Patienten üben, dabei arbeiten einige Ärzte sogar mit Hypnose. Neben diesen „weichen“ Faktoren einer Behandlung ist es auch wichtig, dass Arzt und Patient unter Umständen auf Beruhigungsmittel und professionelle Anästhesie zurückgreifen können. Durch diese kann in kritischen Behandlungssituationen eine zu hohe Stressbelastung vermieden werden. Zudem kann der Arzt mit dem Patienten falls nötig eine medikamentöse Nachbehandlung absprechen, die dafür sorgt, dass auch späterhin keine Schmerzen oder negativen Erfahrungen entstehen.

Zahnbehandlungsangst ist kein seltenes Phänomen. Wenn aber Zahnarzt und Patient es schaffen, eine Basis für vertrauensvolle Zusammenarbeit zu legen, kann aus einem ersten Besuch Kraft für weitere Besuche gewonnen werden. So kann es gut sein, dass die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung endlich auch hilft, letzte Hemmungen abzubauen.

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