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Zahnarzt Hamburg | Praxis Thomas Lewandowski
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Zahnschmuck – Schönheit zu einem hohen Preis

Gesunde Zähne und ein strahlendes Lächeln sollten schon als natürlicher Schmuck genügen – aber nicht nur im Fernsehen sondern auch auf der Straße ist in jüngerer Vergangenheit ein Trend zu beobachten, der dieser Vorstellung widerspricht.
Die Rede ist von Twinkels, Grillz, Skyces oder Dazzler. Dabei handelt es sich in der Tat um Schmuckstücke für das Gebiss. Die Idee an sich ist nicht neu. Während heutzutage künstliche Kronen, die nicht der natürlichen Zahnfarbe entsprechen allenfalls im Bereich der Molaren, also weit hinten im Kiefer, eingesetzt werden, war es beispielsweise noch Anfang des 20. Jahrhunderts nicht selten, dass Goldkronen, die gut sichtbar auf den Frontzähnen getragen wurden, den Wohlstand des Trägers symbolisierten sollten. Dies ging mitunter soweit, dass etwa die komplette obere Zahnreihe mit Goldkronen versehen worden ist – wohlgemerkt ohne jeglichen medizinischen Nutzen.
Vor einem ähnlichen Hintergrund sind diese Schmuckstücke gerade bei amerikanischen Jugendlichen sehr beliebt geworden und auch in Europa finden sie zunehmend Anklang. – Deren Inspiration stammt allerdings aus der amerikanischen Hiphop-/Rap-Szene. Wer einen Blick in ein Musikvideo wirft, wird nicht selten auf ein grinsendes Lächeln stoßen, bei dem aber keine Zähne mehr zu sehen sind, sondern nur noch ein massiver Riegel aus Brillanten und/oder Gold, die sogenannten Grillz, metallische Kappen, die meistens auf den Zähnen des Oberkiefers getragen werden. Sie verbergen entweder die ganze oder Teile der oberen Zahnreihe. Diese Kappen können mittlerweile passend für jeden Träger angefertigt werden, sodass etwa Reizungen des Zahnfleisches verhindert werden können – dennoch ist dringend von der Benutzung dieser Art des Schmuckes abzuraten. Egal wie gut der Grill möglicherweise angepasst wird, ist das Risiko äußerst hoch, dass sich – gerade bei längerem Tragen – Bakterien zwischen Kappe und Zahn anlagern, was die Gefahr von Karies natürlich signifikant erhöht. Ebenso kann es zu allergischen Reaktionen auf einen der Bestandteile des Grillz kommen; es ist dies ein Risiko, dem sehr einfach aus dem Weg gegangen werden kann.

Twinkles, Dazzlers und Skyces sind daneben – je nach Befestigungsart – vergleichsweise harmlos. Bei Dazzlers handelt es sich um Applikationen, die in der Regel aus sehr dünner Goldfolie hergestellt werden. Sie existieren in den unterschiedlichsten Formen, wie Sterne, Schmetterlinge oder Blumen und werden mittels eines Klebers auf die Zahnoberfläche aufgebracht. Dies gilt auch für Skyces, kleinen Steinchen aus Kristallglas. Mit Twinkels wird dagegen schon ein größeres Kaliber aufgefahren, hierbei werden bisweilen massive Reliefs aus Edelmetall und Steinen aufgebracht.
Die Art und Weise der Anbringung ist identisch mit der kieferorthopädischen Versorgung mit einer festen Zahnspange, bei der sogenannte Brackets auf die einzelnen Zähne geklebt werden. Hierzu wird der Zahnschmelz angeäzt und damit aufgeraut, um eine bessere Haftung des Komposit-Klebers zu gewährleisten, mit dem die Brackets fixiert werden. – Zu bedenken ist auch hier, dass die Änätzung des Zahnschmelzes zur Fixierung einer Spange medizinisch nötig ist – während dieselbe Prozedur zur Befestigung von Zahnschmuck ausschließlich kosmetischer Natur ist. Fatal ist überdies die Möglichkeit, Zahnschmuck in den Zahn einzulassen. Hierbei wird nicht nur der Zahnschmelz in Mitleidenschaft gezogen, sondern auch das Zahnbein (Dentin). Wird der Zahn auf diese Weise geschädigt, ist ein Einfallstor geschaffen, durch das Bakterien einfallen und die Zahnsubstanz nachhaltig zerstören können.
Wenn der Zahnschmuck erst einmal aufgeklebt ist, bedeutet dies für den Träger, dass er deutlich mehr auf die eigene Zahnhygiene achten muss als zuvor. Die Oberfläche der geschmückten Zähne ist nicht mehr eben, vielmehr sind nun Erhebungen entstanden, deren Ränder genauso Kariesprädilektionsstellen sind, wie etwa die Ränder einer Zahnkrone. Denn an diesen Stellen haben Bakterien schlichtweg einfacher die Möglichkeit, haften zu bleiben.
Empfehlenswert sind derartige kosmetische Maßnahmen in keiner Weise – wer seine Zähne dennoch mit Glanz und Glitzer versehen will, muss sich der Risiken bewusst sein und besonders penibel auf die Zahnhygiene achten.
Ratsam ist es, ganz auf diese Art des Schmuckes zu verzichten und keinerlei Fremdkörper in das eigene Gebiss einzubringen. Bereits im 17. Jahrhundert hat ein heute nicht mehr bekannter Autor festgehalten, „Es [Ein Lächeln] dauert nur einen Moment, aber sein Gedenken ist manchmal ewig. – Derzeit dachte niemand an Dazzlers und ähnliches, denn das natürlich strahlende – gesunde – Lächeln ist für sich bereits unübertroffen schön.

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